Der Mehrheit der britischen Patient*innen ohne Zugang zur Cannabistherapie

Verzweifelte Familien wandten sich an den britischen Premierminister Boris Johnson, um zu klären, warum ihre unter Epilepsie leidenden Kinder keinen Zugang zu erschwinglichem medizinischem Cannabis haben. Obwohl die Regierung im Sommer versprochen hatte, den Zugang einfacher und schneller zu gestalten, können die monatlichen Kosten für Cannabis derzeit 2800 EUR erreichen. Obwohl das medizinische Cannabisprogramm seit Sommer 2018 offiziell in Kraft ist, erhält nach den Vorgaben nur ein kleiner Kreis von Patient*innen staatliche Unterstützung, sodass die Mehrheit gezwungen ist, Privatpraxen aufzusuchen. Nun haben 25 epileptische Kinder und junge Familien den Premierminister in einem offenen Brief gebeten, den staatlich subventionierten Zugang zu erweitern, da durch unerschwingliche Privatrezepten, bei mehreren Familien die Gefahr besteht, dass ihnen innerhalb weniger Wochen die Medikamente ausgehen.

Dies ist ein ernstes Problem, da der Zugang zu Cannabis für viele Patient*innen eine Frage von Leben und Tod ist. Dies ist auch der Regierung bekannt, da ein schwerer Fall von Epilepsie die Diskussion über medizinisches Cannabis ausgelöst hatte. Familien, die Hilfe beantragt haben, werden von der Wohltätigkeitsorganisation Epilepsy Action unterstützt, deren stellvertretender Direktor ebenfalls Boris Johnson aufforderte, die Leiden der betroffenen Familien zu beenden und in Zusammenarbeit mit den Abgeordneten eine staatlich finanzierte Behandlung für Kinder mit schwerer Epilepsie zu gewährleisten. Einige Arten von Epilepsie sind gegen die üblichen medikamentösen Therapien resistent, Cannabis ist aber normalerweise in solchen Fällen wirksam. Einer Familie kann nichts Schlimmeres widerfahren, als nach langer Suche endlich das einzig wirksame Heilmittel zu finden, das sie nach einigen Monaten absetzen muss, weil sie es sich nicht leisten kann. Viele haben zwei Jahre darauf gewartet, staatliche Beihilfen zu erhalten, und können es sich selbst oder ihre Verwandten nicht zumuten, weiter warten zu müssen. In Bezug auf das Schreiben erklärte das Ministerium für Gesundheit und Soziales lediglich, dass weitere Belege erforderlich seien, um eine routinemäßige Cannabisbehandlung für epileptische Patient*innen zu verschreiben und zu finanzieren. Daher unterstützt man weitere Forschungsarbeiten und untersucht, wie die Kosten für medizinisches Cannabis minimiert werden können. Diese Reaktion wird keine Familie beruhigen, bei denen bereits alle anderen Therapien gescheitert sind und die einer Behandlung bedarf.

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