Der einsame Mangaheld im finsteren Mittelalter

Miura Kentaro: Berserk Max, Bd. 18

Unter den Manga-Veröffentlichungen ragt die Reihe Berserk hervor, die nicht nur auf Papier, sondern auch in einer Anime-Version die Welt erobert. Die Hefte zeichnet Miura Kentaro seit 1988. Sie sind in zahllosen Ländern der Welt erschienen.

Die Geschichte ist Fantasy mit ein wenig Horror und Action angereichert. Gutts ist der zentrale Held, dem ein deutscher Ritter, ein gewisser Götz von Berlichingen, zugrunde liegt. Der Kämpfer hat eine Hand verloren und mann hat ihm aus Eisen eine Prothese angefertigt. Ein Teil des Bandes stellt einen reifen Man vor, der dem Bösen die Stirn bietet, und im anderen Teil lernt der Leser Gutts Jugend und seine Erziehung kennen. Die Welt des Beserk besteht aus dem Kampf zwischen Dämonen und Menschen und spielt sich natürlich in einem stimmungsvollen mittelalterlichen Milieu ab. Die bekannten Überzeichnungen des Mangas: Männer mit weiblichen Zügen und mächtige Waffen, stören manchmal ungemein, manchmal aber passen sie sich vollkommen in die Märchenwelt ein. Die Blätter sind schwarz-weiß, die Zeichnungen im Vergleich zu den amerikanischen Comics weniger detailliert ausgeführt, genügen aber, um den Leser in sich aufzusaugen. Obwohl die Charaktere stark schablonenhaft wirken, dreht der Autor doch immer an den gewohnten Bildern, dadurch werden sie nicht eindimensional, obwohl der Zeichner und Autor Klischees nicht meidet. Die Handlung ist deswegen oft vorhersehbar, erstickt aber nicht in Langeweile, weil der Autor sie damit aufpeppt, dass er manchmal dezent ein Rätsel einbaut, das bis zum Ende im Hintergrund mitschwingt. Das Geheimnis aber wird nicht gelüftet.

Man kann, die Lektüre mit dem letzten Band beginnen, denn er ist in sich abgeschlossen. Es lohnt sich aber auch, die Vorgänger anzuschaffen, um das Bild zu vervollständigen und damit winzigen, zunächst nebensächlich erscheinenden Details einen Sinn zuweisen zu können.

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