Das legale Gras schlägt in Illinois ein

In der Vergangenheit sahen wir zu Beginn eines neuen Jahres regelmäßig lächelnde AmerikanerInnen in den Nachrichten und wir wussten sofort, dass der nicht medizinische Cannabiskonsum in einem weiteren Staat legalisiert worden war. Dass in Illinois aber bereits am ersten Tag nach der Legalisierung von Cannabis ein Umsatz von 3 Millionen US-Dollar erzielt wurde, bringt auch alte Hasen wie uns zum Erstaunen. In den knapp 40 offiziellen Geschäften wurden an einem Tag rund 77.000 Transaktionen abgewickelt, was bedeutet, dass Zehntausende sofort den Zauber des legalen Einkaufs spüren wollten. Illinois ist der 11. Bundesstaat in den USA, in dem Cannabis nicht mehr nur für PatientInnen, sondern für alle Erwachsenen verfügbar ist. Viel wurde getan, um aus den guten Erfahrungen in den anderen Bundesstaaten zu lernen und Fehler zu vermeiden. Das neue Gesetz erlaubt in Illinois ab dem 21. Lebensjahr den Besitz von maximal 30 Gramm. Bei Konzentraten liegt die Höchstgrenze bei 5 Gramm pro Person, während mit Cannabis angereicherte Lebensmittel und Tinkturen einen Grenzwert von 500 mg THC haben. BesucherInnen des Bundesstaats können die Hälfte der genannten Mengen bei sich führen. Verboten ist der Konsum in öffentlichen Bereichen, Fahrzeugen, Schulen (außer für medizinische Zwecke), in der Gesellschaft von Minderjährigen oder in der Nähe von Behörden. Der Anbau ist nur PatientInnen erlaubt und wird auf 5 Pflanzen pro Person begrenzt. Blütenstände und alle Präparate mit einem THC-Gehalt von bis zu 35 % werden mit einer Steuer von 10 % belegt, bei über 35 % erhöht sich der Steuersatz auf 25 %. Mit Cannabinoiden angereicherte Lebensmittel werden mit 20 % besteuert. Ein weiterer Pluspunkt der neuen Verordnung ist, dass ein Teil des Verkaufserlöses für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung benachteiligter Gebiete verwendet wird. Letzteres schließt auch die Viertel ein, die am stärksten von den Ungerechtigkeiten des Krieges gegen Drogen betroffen sind.

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