Das beste Heilmittel

Amla – die Götterfrucht

Amla (Emblica officinalis), auch bekannt als indische Stachelbeere, Amalaki oder Vayastha, ist die Frucht eines indischen Baumes und die wichtigste Heilpflanze des Ayurveda. Der Sanskrit-Name bedeutet: „das beste Heilmittel“. In Indien hält man Amla für das Gold unter den Heilpflanzen. Der Baum wird als heilig verehrt, man hält ihn für den Wohnort der Göttin des Überflusses.

Wegen der positiven Wirkungen auf Haare und Haut findet Amla in breiten Kreisen äußerliche Anwendung; aber auch eine innerliche Anwendung ist möglich – zur Stärkung der Abwehr, zur Entzündungshemmung, als Antioxidans oder Aphrodisiakum. In ihrer Heimat benutzt man Amla beim Baden, beim Waschen der Kleider und beim Spülen der Küchengerätschaften.

In der traditionellen indischen Medizin werden alle Teile der Pflanze verwendet: Früchte, Samen, Blätter, Wurzeln, Rinde und Blüten. Sie finden in verschiedenen ayurvedischen Präparaten Verwendung. Für die Kosmetik werden frische und getrocknete Früchte verwendet. Die Frucht enthält eine große Menge an Vitamin C, zwanzigmal so viel wie eine Orange. Zudem reichlich Polyphenole, Tannine, Antioxidantien und Mineralstoffe, die dem Erhalt der Gesundheit dienen.

Weit verbreitet ist der äußerliche Gebrauch für kosmetische Zwecke. Zur Hautpflege nutzt man Amla erster Linie wegen ihrer Wirkung gegen Falten, zur Erneuerung der Zellen, als Antioxidans, als Vitamingabe und zum Tonisieren. Amla reinigt die Haut, verleiht ihr Glanz, verkleinert die Poren und stärkt Nägel und Haare.

Amlapulver ist ein gutes Hautreinigungsmittel, ein fantastisches Mittel für das Peeling; aus ihm kann ein antibakterielles, straffendes Reinigungsmittel hergestellt werden. Der hohe Ascorbinsäuregehalt löst die abgestorbenen Hautschichten und die Teilchen des Amlasamens wirken leicht scheuernd.

Bekannte Heilwirkungen von Amla:

  • immunmodulierend; stärkt die Selbstheilungskräfte des Organismus
  • entschleunigt das Altern, verstärkt die Regenerierung des Gewebes
  • stimuliert die mentale Entwicklung
  • säurebindend
  • entzündungshemmend, fiebersenkend, antibakteriell
  • blutreinigend, entgiftend
  • blutzuckersenkend
  • verdauungsfördernd, appetitanregend
  • abführend
  • schützt die Leber
  • blutungsstillend
  • antioxidans
  • herzstärkend
  • sättigend; führt Vitamine und Mineralstoffe zu
  • augenheilend
  • Aphrodisiakum; steigert die Vitalität
  • harmonisierende Wirkung auf den gesamten Organismus

 

Anwendung zur Hautreinigung

  • Einen Esslöffel Amlapulver mit warmem Wasser (Hydrolat) verrühren, eventuell Zugabe von ätherischen Ölen;
  • die Masse in die Gesichtshaut einmassieren und bis zu 10 Minuten einwirken lassen;
  • dann gründlich mit Wasser abwaschen; anschließend kann man Rosenwasser benutzen.

Lässt sich am ganzen Körper als Packung verwenden. Hellt die Haut auf, beseitigt Unreinheiten und abgestorbene Hautpartikel.

Amla lässt sich sehr effektiv als Haarfestiger einsetzen, es macht die Haare bruchfester, hilft auch gegen Haarausfall und frühes Ergrauen. Es reinigt Haare und Kopfhaut, beugt Schuppen und Entzündungen vor, betont die natürlichen Wellen des Haars, gibt ihm Schwung. Eine regelmäßige Anwendung verhindert, dass das Haar seinen natürlichen Glanz verliert. Es stärkt auch die Haarwurzeln, beruhigt die Kopfhaut, beugt Entzündungen vor.

Tipps zum Tönen mit Henna

Amla macht Haarfärbemittel außerordentlich cremig und erleichtert damit den Gebrauch. Henna macht es lebhafter: Durch die Zugabe von 10 % Amlapulver wird die Farbe des pflanzlichen Mittels Henna noch intensiver.

Wenn wir Amla zu einer Henna-Indigo-Mischung geben, bekommen wir ein kühleres, dunkleres Braun. In diesem Fall ersetzen wir 1/4 des Hennas durch Amla und rühren dann die entsprechende Menge Indigo ein (zum Beispiel drei Teile Henna, ein Teil Amla, zwei Teile Indigo).

 

Herstellung eines natürlichen Shampoos

  • Wir benötigen (je nach Haarlänge) 1 bis 2 Esslöffel Amlapulver;
  • unter Zugabe von kochendem Wasser rühren, bis wir eine homogene Masse erhalten;
  • auf Körpertemperatur abkühlen lassen;
  • dann auf das nasse Haar auftragen und 10–15 Minuten einwirken lassen. (Je länger wir sie einwirken lassen, desto intensiver die Wirkung.)

Ein fantastisches haarfestigendes Shampoo erhalten wir, wenn wir Amla mit dem Pulver von Shikakai (Acacia concinna) und Waschnuss (Sapindus mukorossi) im Verhältnis 1/3 zu 1/3 mischen, dann mit der nötigen Menge Wasser verdünnt über Nacht stehen lassen. Am Morgen waschen wir die Haare mit diesem Gemisch und wiederholen dies alle drei bis vier Tage beziehungsweise nach Bedarf.

Als Festiger nach dem Haarewaschen

  • Je nach Länge der Haare vermischen wir 1 bis 2 Esslöffel Pulver mit kochendem Wasser, bis wir eine Paste mittlerer Konsistenz erhalten;
  • wenn sie erkaltet ist, auf das nasse Haar und die Kopfhaut auftragen;
  • 10–15 Minuten einwirken lassen, dann mit reinem Wasser ausspülen;
  • mit einer Einwirkzeit von 30 Minuten oder unter Zugabe von Zimtkassie (Cinnamomum cassia) lässt sich die wohltuende Wirkung steigern.

Achtung: Helles Haar wird bei regelmäßiger Nutzung eventuell dunkler!

Trockenshampoos reinigen Kopfhaut und Haare schonend und gründlich, ohne das natürliche Gleichgewicht der Haut zu stören. Sie sind ideal bei empfindlicher Haut und daher das beste alternative Shampoo für Menschen, die zu Allergien neigen und deshalb gängige Reinigungsmittel meiden.

 

Herstellung von Mehrzweckamlaöl (Mazeratum)

  • 10 g Amla mit 100 ml Öl mischen;
  • mindestens 24 Stunden stehen lassen, von Zeit zu Zeit schütteln;
  • durch ein Sieb gießen und in ein steriles Fläschlein füllen.

Es lässt sich längere Zeit aufbewahren. Ohne Zugaben verwendbar für Gesichtshaut, Haare, den Körper (als Massageöl), aber auch als Grundstoff für selbst gemachte Kosmetika (Gesichtscreme, Packungen, Serum).

Man bekommt auch fertiges Haaröl, das Amla oder andere Heilpflanzen enthält, passend zum Haartyp. Shampoo und Balsam mit Amla gibt es auch schon im Handel.

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