CSC Salzburg verteilt Medizinalhanf an Mitglieder

Wilhelm Wallner, Gründer des Cannabis Social Club Salzburg, hat allen Grund zum Lächeln. Im vergangenen Februar konnte der CSC zum ersten Mal seinen statutengemäßen Zweck – die Produktion von Hanf für PatientInnen zum Selbstkostenpreis – erfüllen, ohne dass die Exekutive einschritt.

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„Sechsmal hat uns die Polizei die Pflanzen vor der Ernte umgeschnitten, jetzt sind sie nicht mehr gekommen“, sagt Wallner, während er die Blüten für seine Mitglieder schneidet. Heute wäre dies auch ungesetzlich, denn die dem Innenministerium unterstehende Vereinsbehörde hat dem CSC Salzburg den Eigenanbau genehmigt.

Nachdem die Vereinsbehörde eine Anfragefrist verstreichen ließ, sieht der CSC jetzt seinen Zweck als legitimiert an. „Wenn die Behörde nicht innerhalb von sechs Monaten Stellung bezieht, ob unsere Aktivitäten rechtens sind, gehen wir davon aus, dass wir nichts Verbotenes machen“, fasst Wallner die Spitzfindigkeiten auf dem Weg zur Hanfproduktion zusammen.

In zwei Grow-Räumen baut der CSC Salzburg für seine PatientInnen, deren Durchschnittsalter bei über 60 Jahren liegt, Medizinalhanf an. Ihre Leiden reichen von Rheuma bis Krebs, und alle geben an, dass ihnen Hanf alleine oder in Kombination mit herkömmlicher Pharmazie ein besseres Leben ermöglicht.

HanfaktivistInnen preisen Wallners Zivilcourage. „Der CSC Salzburg setzte damit einen Präzedenzfall, der wegweisend für den Ausbau der CSCs in Österreich sein könnte“, sagte Toni Straka, Obmann des Hanf-Instituts. Seinen Informationen zufolge planen bereits weitere AktivistInnen Projekte auf Basis des Salzburger Vorstoßes.

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