Chile: Medizinisches Cannabis geerntet
In der chilenischen Hauptstadt startete letzten Herbst das erste Programm für medizinisches Cannabis in Südamerika mit der Unterstützung des Landwirtschaftsdienstes der Regierung. Der Erntezeitpunkt für das Freiland liegt in Santiago zwischen März und April, daher sind die ersten 400 Pflanzen, gezogen aus Samen von Paradise Seeds, schon geerntet. Die Stiftung Daya wird aus ihnen Hanföl herstellen, das die Versorgung von 200 Krebskranken sicherstellt. Nicolas Dormal, Direktor der Stiftung Daya, sagte: „Da dies ein neues Projekt ist, stießen wir auf viele Schwierigkeiten. Das ist so, wie wenn man zum ersten Mal ein Puzzle zusammensetzt – es dauert, bis alles an seinen Platz kommt. Wir kooperieren mit Ärzten, Finanzbehörden, Politikern, und natürlich bekommen wir Infos über die Methoden des Cannabisanbaus auf der für uns geeigneten Plantagengröße. Wenn wir alles Schritt für Schritt lösen, dann können wir die Zukunft skizzieren.“ Die Ernte verlief hervorragend. Die 400 Pflanzen erbrachten 120 kg Marihuana, die ins Labor geschickt wurden, um daraus Öl herzustellen. In der ersten Plantage wurden die Sorten Wappa, Durga Mata und Ice Cream angebaut, die sich alle großartig an das südamerikanische Klima anpassten und prächtige Erträge brachten. Die Stiftung vertraut darauf, dass sie im Herbst mit weiteren 20 Gemeinden zusammenarbeiten kann, womit sich die Kosten dämpfen lassen und Cannabisöl für die Behandlung von 4000 Patienten hergestellt werden könnte.
Über das Projekt wurde weltweit berichtet, was innerhalb kurzer Zeit auch Wirkung auf die Politik ausübte. Die Abgeordneten stimmten vor Kurzem für eine Milderung des Cannabisgesetzes. Die neue Vorlage erlaubt, wenn sie Gesetzeskraft erlangt, den Besitz von sechs Cannabispflanzen zum persönlichen Gebrauch, sei er medizinisch oder rekreativ.