CBD-Polizei für das Wohl der PatientInnen

Nicht nur große Unternehmen befürchten, dass sich die neuesten Entwicklungen im österreichischen Cannabisbusiness negativ auswirken werden. Dies bestätigt der erst kürzliche Abgang von Flowery Field nach Italien. Und auch der Unternehmer und ARGE-CANNA-Vorstandsmitglied Geri Wagner kehrte Österreich den Rücken.

Wagner startete 2014 als Gründer des Cannabis Social Clubs Wiener Neustadt sein Engagement in der Cannabisbewegung. Er organisierte unter Mitwirkung der österreichischen Hanfpartei und von sieben CSC-Fraktionen den CSC-Informationspavillon bei der Cultiva-Hanfmesse, um für eine ehrliche und bewusste Aufklärung einzustehen. Im selben Jahr knüpfte er erste Kontakte zu aktiven Cannabis Clubs in Spanien.

Österreich ade – hola España

Bereits im September 2016 entschied sich der 34-jährige Burgenländer, Österreich den Rücken zu kehren, da er keine vernünftigen „legalen“ Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich der Cannabismedizin mehr für sich sehen konnte. Nachdem wenige Monate später die Zelte in Österreich abgebaut waren, wählte der ehemalige Betreiber des „Hanf-
laden“ und diplomierte Krankenpfleger als neue Wahlheimat das sonnige und für seine Vielzahl an Cannabis Social Clubs bekannte Spanien. Es lag nahe, mit seinen umfangreichen Kentnissen einen CSC auf spanischem Terrain zu eröffnen, doch er entschied sich für einen anderen Weg. Denn auch wenn viele denken, die spanischen Cannabis Social Clubs seien legal, existieren sie dort bisher auch nur im legalen Graubereich und werden lediglich geduldet.

Vor wenigen Jahren startete Geri Wagner mithilfe seines medizinischen Fachwissens rund um die „Arzneimittelpflanze 2018“ und das Hanfbusiness auf den Kanarischen Inseln durch. Mittlerweile betreut und berät er mehrere Cannabis Social Clubs, gibt Hilfestellung bei Analysen mittels TLC-Tests (thin layer chromatography), hält faktenbasierte Vorträge über Cannabismedizin, gibt Hilfesuchenden lokal und online 1:1-Beratungen und vernetzt diese bei Bedarf mit ÄrztInnen aus seinem Netzwerk, die Cannabis offen gegenüberstehen. Zu guter Letzt unterstützt er Start-ups aus aller Welt und bringt sie mit alteingesessenen Unternehmen aus der Branche in Kontakt.

Regulierung des CBD-Marktes mehr als notwendig

Für größeres Aufsehen in der heimischen CBD-Szene sorgte Wagner zuletzt Ende 2017 mit der Veröffentlichung von zum Teil erschreckenden Ergebnissen einer Analyse handelsüblicher CBD-Produkte, die im Rahmen eines ARGE-CANNA-Langzeitforschungsprojektes erhoben wurden. Eine Verbesserung der Zusammensetzung dieser Produkte seitens der Hersteller sei jedoch in Sicht.

Dass er und seine Mitstreiter seither von manchen Produzenten als CBD-Polizei bezeichnet wird, stimmt ihn eher fröhlich, denn er bleibt seinem Motto „Hanf mit Herz und Hirn“ bis heute treu.

Noch in diesem Jahr wird er auf einer großen Cannabisfachmesse neue Analyseergebnisse zur Qualität der CBD-Produkte am europäischen Markt präsentieren, denn er sieht hier nach wie vor einen massiven Nachhol- und Kontrollbedarf. Die bereits dritte Veröffentlichung innerhalb eines Jahres vonseiten der ARGE CANNA versucht, mit ihrem Zertifizierungsverfahren und dem Gütesiegel AC-Tropfen die Produktqualität von Hanf bzw. CBD-Produkten transparenter zu gestalten.

Für das Wohl der PatientInnen und AnwenderInnen!

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