CBD bei Epilepsie
Nachdem die am Dravet-Syndrom – einer schweren Form der Epilepsie – erkrankte Charlotte Figi erfolgreich mit Cannabis von hohem CBD-Gehalt behandelt werden konnte, wird die Behandlung von Epilepsie mit CBD unter Hochdruck erforscht. Das aus Cannabis gewonnene Epidolex, das reines CBD enthält, kann nach neuesten klinischen Untersuchungen die gegenwärtige Therapie ergänzen. In den im April 2015 veröffentlichten Untersuchungen wurden 137 EpileptikerInnen mindestens zwölf Wochen lang mit dem CBD-Produkt der Firma GW Pharmaceutical behandelt. Bei 54 Prozent der ProbandInnen wurden die Anfälle gedämpft; die Symptome des Dravet-Syndroms verringerten sich sogar um 63 Prozent. Die Ergebnisse einer weiteren Untersuchungsphase wurden im Dezember 2015 auf der Webseite der Amerikanischen Epilepsiegemeinschaft bekannt gegeben. An den an nunmehr 16 Orten durchgeführten Untersuchungen nahmen 261 Personen teil. Dies waren hauptsächlich Kinder (Durchschnittsalter: elf Jahre) mit so schweren Symptomen, dass sie mit herkömmlichen Therapien nicht behandelt werden konnten. Die Untersuchung dauerte zwölf Wochen, innerhalb derer die Gabe von Epidolex ständig erhöht wurde. Nach drei Monaten sank die Anzahl der epileptischen Anfälle bei den TeilnehmerInnen um 45 Prozent. Fast die Hälfte der Probanden berichtete von einer Senkung um mindestens 50 Prozent, und 9 Prozent von ihnen wurden vollkommen symptomfrei. Bei den vom Dravet-Syndrom Betroffenen verringerten sich die Anfälle um 62 Prozent und 13 Prozent von ihnen wurden symptomfrei. Die Symptome des Lennox-Gastaut-Syndroms, welches atonische Anfälle verursacht, wurden noch deutlicher, nämlich um 71 Prozent, gesenkt. Etwas mehr als 10 Prozent der Kranken klagten über Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Müdigkeit und Durchfall. In 5 Prozent der Fälle war die Therapie mit schweren Nebenwirkungen verbunden: Veränderungen der Leberenzymfunktionen, Erhöhung der Anfallzahlen und starker Durchfall. Insgesamt erlangten die MedizinerInnen in der neuen Untersuchungsphase mehr Erkenntnisse darüber, welche/r PatientIn am meisten von der CBD-Therapie profitiert.