Cannabisküche in England
Auf Speisekarten aus Übersee erscheinen immer mehr Gerichte mit Cannabis. Die meisten Küchenchefs in Europa wissen nicht, dass dafür keine Legalisierung nötig ist, da man die Gerichte auch mit Cannabinoiden aus legal angebautem Industriehanf anreichern kann. Sam Evolution, der am 1. Dezember in Brighton ein Restaurant mit dem Namen Canna Kitchen eröffnete, hat das erkannt. Er bietet vegetarische und vegane Speisen an, von denen die meisten Cannabinoide enthalten. Der wichtigste Inhaltsstoff ist Cannabidiol (CBD), das sich in letzter Zeit neben THC zum wichtigsten Cannabisbestandteil entwickelt hat. Wesentlicher Unterschied ist, dass CBD keine Bewusstseinsveränderung bewirkt. Man verwendet es daher immer öfter in Lebensmitteln. Neben dem CBD werden die Cannabinoide CBG und CBN eingesetzt, die ebenfalls keine psychotrope Wirkung haben und deren medizische Vorzüge durch zahllose Forschungen belegt sind.
Canna Kitchen möchte das Ansehen des Cannabis verbessern, die Gäste sollen ein anderes Bild von der Pflanze bekommen. Restaurantinhaber Sam Evolution berichtet: „Die zahlreichen positiven Eigenschaften der Pflanze haben mich immer inspiriert. Cannabis ist eine der vielseitigsten Pflanzen, die wir in unserem modernen Leben auf fast allen Gebieten einsetzen können. Außerdem ist sie weltweit das Nahrungsmittel mit den meisten Nährstoffen und verfügt zudem über zahlreiche therapeutische Vorzüge. Wir bemühen uns, die bisherige falsche Vorstellung von der Pflanze zu verändern und setzen sie den Menschen in einer bislang unbekannten Form vor.“ Das Restaurant verwendet saisonale lokale Zutaten, kombiniert mit kulinarischen Einflüssen aus aller Welt und der Heilwirkung der Cannabinoide. So bietet es etwa gebackenen Blumenkohl mit Zatar, Taboulé mit Hanfherzen, geräucherte Aubergine und Schwarzkohl mit Sesamsamen an. Die kulinarischen Kreationen stammen von der Chefköchin Charlotte Kjaer, der eine abwechslungsreiche vegetarische Küche eine Herzensangelegenheit ist: „Ich liebe es, saisonal und in Harmonie mit der Natur zu kochen. Die Verwendung saisonaler Gemüsesorten ist nicht nur nahrhaft für den Körper, sondern auch vorteilhaft für unseren Planeten. Ich habe mir das Ziel gesetzt, ehrliche, ausgewogene Gerichte voller Lebensfreude zu schaffen.“
Das Restaurant benutzt nicht nur Hanföl und Hanfsamenöl, sondern auch die Pflanze selbst. Dabei wird angestrebt, die Geschmacksnuancen der verschiedenen Sorten in den Gerichten auszuschöpfen. Neben dem Restaurant gibt es auch ein CBD-Café mit Gebäck und Getränken, die mit Cannabinoiden angereichert sind, sowie eine Apotheke.