Cannabis-Wellness-Zentrum in Kroatien

Anfang April öffnet eine neue Abteilung des kroatischen Spa Resorts Sveti Martin ihre Pforten – als erste in Europa bietet sie eine Behandlung mit cannabishaltigen Medikamenten in einem luxuriösen Umfeld an. Das neue Sanatorium, in dem sich PatientInnen unter exklusiven Bedingungen erholen können, trägt den Namen Canabio. Das Unternehmen hat eindeutig touristischen Charakter. Seine geistigen Väter bauen auf den guten Ruf des Kurorts Sveti Martin bei der reichen Klientel in Schweden, Italien und den arabischen Ländern. Nach ihren Plänen werden ebendiese wohlhabenden Menschen auch die Cannabistherapie in Anspruch nehmen.

Die Anwendungen stehen unter strenger Kontrolle, es werden geprüfte Cannabispräparate verwendet, Öle und Cocktails werden in vorsichtigen Dosen verabreicht. Im ersten europäischen Canabio-Zentrum wird ein Team aus Ärzten und Apothekern wissenschaftlich-holistische Dienstleistungen anbieten. „Die Mitarbeiter werden die individuelle Dosierung nach Bedarf ermitteln, auf der Grundlage von Blutproben, die in einem schweizerischen Labor analysiert werden“, erläutert Direktor Branimir Blajic. Aufgrund des Blutbilds wird für Prophylaxe und Therapie eine individuelle Kombination aus Naturpräparaten erstellt. Danach werden die Gäste von einem Fachmann mit dem sogenannten IQcure-Diagnosescanner untersucht.

Blajic hofft, dass man damit nicht nur die Touristensaison verlängert, sondern auch ein großes Stück aus dem Marktsegment Gesundheitstourismus erobert, das nach ihren Analysen einen Wert von 18 Milliarden Dollar hat. Das zur Behandlung benötigte Cannabis wird von kroatischen Apotheken bezogen.

2016 wurde in Kroatien das erste Programm für medizinisches Cannabis auf den Weg gebracht und gegenwärtig kann Cannabis bei der Behandlung von Krebs, Multipler Sklerose, HIV und Epilepsie eingesetzt werden. Die Beschaffung einer speziellen Karte für therapeutisches Cannabis ist in Kroatien nicht nötig, es genügt das Rezept eines Facharztes. Diesen Umstand wird sich das Wellnesszentrum zunutze machen und in angezeigten Fällen ausländischen BesucherInnen eine Cannabistherapie anbieten, die zuvor weder bei einem kroatischen Arzt waren noch an einem Cannabistherapieprogramm teilgenommen haben.

Der Direktor des Zentrums stellt heraus, dass sich die Therapie nicht auf die Einnahme der Präparate beschränkt. „Die Cannabistherapie umfasst Spaziergänge, Radfahren und andere körperliche Aktivitäten, ebenso die Nutzung eines der hervorragendsten Thermalbäder Europas. Allen Gästen bieten wir psychologische Unterstützung, ergänzt von dem ausgezeichneten gastronomischen Angebot des Ortes und kreativen Mind-&-Body-Programmen.“ Über die Kosten der Therapie war bisher nichts zu erfahren, man kann jedoch davon ausgehen, dass die Canna-Wellness für einen Durchschnittsbürger nicht erschwinglich sein wird.

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