Cannabis verhindert Ausbruch von Alzheimer

Weltweit gibt es rund 47 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind, der Großteil davon an der Alzheimer-Demenz. Und es werden immer mehr: Laut dem Welt-Alzheimer-Bericht werden jede Minute 20 neue Alzheimer-Diagnosen gestellt. Die Krankheit ist zwar bislang nicht heilbar, lässt sich jedoch, vor allem zu Beginn der Erkrankung, mit Medikamenten hinauszögern. Nun stellten ForscherInnen eine Studie vor, derzufolge Cannabis vorbeugend gegen Alzheimer wirkt.

Das Forscherteam vom Salk Institut for Biological Studies rund um Professor David Schubert hat in seiner Untersuchung Hinweise darauf gefunden, dass Tetrahydrocannabinol (THC) schädliche Eiweißablagerungen an Nervenzellen beeinflussen kann. Die WissenschaftlerInnen veröffentlichten ihre Ergebnisse kürzlich im Fachmagazin Aging and Mechanisms of Disease. Demnach zeigte sich, dass THC die Bildung von Beta-Amyloid offenbar verhindern und bestehende Beta-Amyloid-Zellen sogar vernichten kann. ExpertInnen zufolge gilt das Auftreten von Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn als erstes Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung.

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Dafür wurden menschliche Neuronen im Labor untersucht. Im Experiment zeigte sich, dass THC einen positiven Effekt auf die Zellen hat: Es senkte entzündliche Reaktionen sowie Beta-Amyloid-Plaques – mehr Nervenzellen überlebten. THC und andere (Endo-) Cannabinoide aktivieren Rezeptoren im Gehirn, die für die interzellulare Signalübertragung vonnöten sind.

Die Erkenntnisse der Studie sind nicht ganz neu, schon 2014 wurde im Journal of Alzheimer’s Disease eine Untersuchung mit ähnlichen Ergebnissen publiziert. Dennoch ist diese Studie wichtig, weil sie zum einen ältere Untersuchungen bestätigt und zum anderen einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis der Alzheimer-Demenz und dem Zusammenhang zwischen der Cannabinoidexposition und dem Vorkommen von Beta-Amyloid-Zellen leistet.

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