Cannabis gegen Diabetes

Eine amerikanische Untersuchung an mehreren tausend Personen erbrachte den Nachweis, dass der Gebrauch von Cannabis die Ausbildung einer der sich weltweit am schnellsten ausbreitenden chronischen Anomalie, der Zuckerkrankheit, verhüten kann. Wenn das Ergebnis noch weiter verifiziert wird, könnten Marihuana und die Cannabinoide auf den Markt der Diabetesarzneimittel vordringen. Die Forscher hatten zwischen 2005 und 2010 die Drogengewohnheiten von 5.000 Personen untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass fast 2.000 von ihnen in irgendeiner Phase ihres Lebens Cannabis gebraucht hatten; gute 10% von ihnen bekannten zum Zeitpunkt der Untersuchung, aktive Konsumenten zu sein. In den Organismen der Personen, die im Monat vor der Untersuchung Cannabis konsumiert hatten, stellte man einen Schutz gegen die Zuckerkrankheit fest, der bei denjenigen Probanden nicht vorhanden war, die es früher konsumiert hatten. Bei den aktiven Konsumenten wurde ein um 16% niedrigerer Insulinspiegel auf nüchternen Magen gemessen als im Kreise derer, die noch nie Marihuana genommen hatten. Forschungsleiter Murray Mittleman zufolge hätten auch schon vorangegangene Untersuchungen untermauert, dass bei den Cannabiskonsumenten das Verhältnis der Fettleibigen und der Zuckerkranken niedriger liege. Eine Untersuchung war zu dem Ergebnis gelangt, dass – obwohl die Marihuana-Konsumenten mehr Kalorien zu sich nahmen – bei ihnen der BMI-Index niedriger war. Der Grund für dieses paradox erscheinende Phänomen ist unbekannt, aber die neue Studie könnte zum Verständnis der vorangegangenen Untersuchungen beitragen. In Ungarn leben derzeit 700.000 Zuckerkranke, und diese Zahl könnte sich nach Ansicht der Ungarischen Diabetesgesellschaft in den kommenden 20-25 Jahren verdoppeln – daher muss wohl die Bedeutung dieser Untersuchung nicht näher erläutert werden.

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