Cannabidiol im Sport

CBD wurde bei den Olympischen Spielen zugelassen

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte am 10. Januar 2018 Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Stoffe, daher konnten es die TeilnehmerInnen der Olympischen Winterspiele in Südkorea schon benutzen. THC bleibt jedoch auf der schwarzen Liste, und somit auch Präparate, die andere aus Cannabis extrahierte Wirkstoffe enthalten. WADA ist zuständig für die Dopingliste, die von über 600 Sportverbänden, darunter auch das Internationale Olympische Komitee, angewendet wird. Das Cannabisverbot war in jüngster Vergangenheit stark umstritten.

In vielen Fällen ist Cannabis wirksamer als Ibuprofen. Es lindert Entzündungen mit weniger Nebenwirkungen, hilft, die Muskeln zu entspannen, und trägt zu einem erholsamen Schlaf bei – all das sind Eigenschaften, die sich SportlerInnen wünschen. Außerdem ist die Ansicht verbreitet, dass Cannabis zur Leistungssteigerung beiträgt und daher der Verbleib auf der Verbotsliste begründet ist. In der NFL und NBA wird der Marihuanakonsum schon lockerer gesehen. WADA behält THC auf der Verbotsliste, aber die letzte Entscheidung bezeugt eine schon weniger strenge Einstellung zum Cannabis. Die Geschichte reicht zurück bis zur Olympiade 1998 in Nagano, wo der kanadische Snowboardfahrer Ross Rebagliati wegen Marihuanakonsums seine Goldmedaille verlor. Die Entscheidung zog schließlich das Internationale Sportgericht zurück, da es keine eindeutige Bestimmung der Cannabistests gab. Rebagliati propagiert seitdem den medizinischen Gebrauch von Cannabis und gründete 2013 eine Firma für Medizinalhanf mit dem Namen Ross’ Gold. Zu der erwähnten Entscheidung des WADA erklärte Rebagliati, es sei ein richtiger Schritt in Richtung einer internationalen Cannabisreform und er böte die Möglichkeit, dass einzelne Länder ihre Einstellung zum Cannabisgebrauch überprüften.

Die Zulassung von CBD ist risikofrei, denn es handelt sich um den nichtpsychoaktiven Bestandteil des Cannabis, der zahlreiche positive medizinische Fähigkeiten aufweist. Seine krampflösende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung haben schon zahllose SportlerInnen kennengelernt. Unter ihnen UFC-Kämpfer Nate Diaz, der mit Sicherheit eine Rolle dabei spielt, dass CBD nun von der Liste gestrichen wurde. Diaz vaporisierte auf der Pressekonferenz nach einem Wettkampf öffentlich CBD und sagte, das Leben eines Sportlers verbessere sich sehr, wenn er vor und nach dem Training oder Wettkampf mit CBD regenerieren und erlittene Entzündungen damit lindern könne. Auch Rebagliati bekräftigte den Standpunkt von Diaz und bezeichnete CBD als eines der wirksamsten Mittel gegen Entzündungen und bei der Behandlung von Schmerzen und Belastungssymptomen, denen SportlerInnen von Weltniveau regelmäßig ausgesetzt seien.

Im Dezember verkündete auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Cannabidiol auf der internationalen Drogenliste nichts zu suchen habe, und initiierte die Überprüfung der CBD-Regeln. Eine Schwierigkeit könnte darin bestehen, dass die meisten CBD-Präparate auch Spuren von anderen Cannabisbestandteilen enthalten, so zum Beispiel THC, dessen Gebrauch WADA weiterhin verbietet. Die Organisation betonte auch schon, dass das aus Cannabispflanzen gewonnene Cannabidiol in geringer Konzentration THC enthalten könne und weiterhin einen positiven Dopingtest verursachen werde. Die SportlerInnen müssen also bei der Auswahl entsprechender Präparate sehr umsichtig sein, wenn sie ihre Schmerzen oder Entzündungen mit CBD behandeln wollen.

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