Bewusste Verbraucher

Die Cannabiskonsumenten verfügen über mehr Informationen über die medizinische Wirkung von Marihuana als diejenigen, die sich des Gebrauchs enthalten. Dies geht aus einer Studie der Fachzeitschrift International Journal of Public Health Policy hervor. Forscher der Universität Zürich untersuchten das medizinische Wissen von 12.000 Männern. Die Autoren der Studie stellten fest, dass Personen, die regelmäßig Cannabis, Alkohol und Tabak konsumieren, viel mehr Informationen über die jeweiligen Mittel im Netz suchen als Nichtkonsumenten. Diese Personen kennen auch die Risiken des Konsums besser und sind empfänglicher für Informationen bezüglich Schadensreduzierung. Bei der Informiertheit zeichneten sich die Cannabiskonsumenten aus, die es regelmäßig wöchentlich zu sich nehmen: Sie suchten viermal so viele Informationen zur Gesundheit als Abstinenzler. Das erklärt, warum Gelegenheitsraucher Mediennachrichten oft scharf kritisieren, wenn von den Gefahren des Drogengebrauchs übertrieben berichtet wird. Und vielleicht überrascht es auch nicht, dass sich viele von ihnen aktiv an der Diskussion über Drogenreglementierungen beteiligen. In Westeuropa ist es gängige Praxis, dass bei der Erarbeitung von Drogenstrategien neben Fachleuten und Politikern auch Konsumenten eingebunden werden, obwohl dies nicht auf alle europäischen Länder zutrifft. Die schweizerische Studie ist ein neuer Beweis dafür, dass die Drogenkonsumenten keine passiven Puppen sind, sondern meist gesundheitsbewusste Bürger mit einer eigenen Meinung.

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