Bessere soziale Fähigkeiten
PsychosepatientInnen, die in früheren Lebensabschnitten Cannabis konsumiert haben, verfügten vor ihrer Erkrankung über ausgeprägtere soziale Fähigkeiten als Menschen, die noch nie Cannabis benutzt haben. Dies offenbarte eine Studie, die fünf europäische Länder einbezog. Laura Ferraro von der Universität Palermo beobachtete, dass der Konsum von Cannabis deutlich zur Entwicklung sozialer Fähigkeiten beiträgt – bei psychotischen PatientInnen in größerem Maße als bei gesunden KonsumentInnen. Ferraro stellte ihre Forschungen auf der diesjährigen Konferenz der Europäischen Psychiatrischen Gesellschaft vor. Sie sagte, dass PsychosepatientInnen, die Cannabis konsumieren, eine gut abgrenzbare Untergruppe der unter ähnlichen Symptomen leidenden Kranken darstellen. Die Mitglieder dieser Gruppe verfügten über bessere soziale und kognitive Fähigkeiten, außerdem liege ihr IQ höher. Die Untersuchung umfasste 745 PsychosepatientInnen und 999 gesunde Personen. Sie erstreckte sich auf Frankreich, Italien, Holland, Spanien und Großbritannien. William T. Carpenter, Professor für Psychiatrie und Pharmazie an der medizinischen Universität von Maryland, überraschen diese Ergebnisse nicht. Er fügte hinzu, dass Personen mit schwächeren sozialen und kognitiven Fähigkeiten seltener Cannabis konsumieren.