Beklemmungslösende Wirkung bewiesen

Seit nunmehr 35 Jahren untersuchen WissenschaftlerInnen die antipsychotische und beklemmungslösende Wirkung des Cannabidiols (CBD), doch wurde es bisher nicht als seriöses Heilmittel in Betracht gezogen. Eine nun veröffentlichte niederländische Studie, die alle bisher zum Thema erschienenen Forschungen einbezieht, unterstreicht die Wirksamkeit der chemischen Verbindung bei Psychosen und anderen mentalen Störungen sowie bei der Behandlung von einigen Erscheinungsformen von Beklemmung. Die Gerichtspsychologin Lilian Kloft stellt in ihrer neuen Studie fest, dass das im Cannabis enthaltene CBD psychotische Episoden wirkungsvoller und mit weniger Nebenwirkungen verringere als die bisher verwendeten Medikamente. Schizophrenie könne eines der wichtigsten Anwendungsgebiete sein.

Weltweit sind schätzungsweise 23 Millionen Menschen von Schizophrenie betroffen. Die ersten Symptome der Störung zeigen sich gewöhnlich in der frühen Kindheit und entwickeln sich im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Während die Krankheit bei Männern gewöhnlich früher – zwischen dem 16. und dem 25. Lebensjahr – diagnostiziert wird, geschieht dies bei Frauen einige Jahre später. Daher liegt ihre Zahl bei den Diagnosen für über 30-Jährige höher. Lilian Kloft fand überwiegend Untersuchungen über die Wirksamkeit von CBD bei Schizophrenie, die auf Experimenten, aber nicht auf klinischen Prüfungen basierten. Tier- und Humanversuche, Bildgebungen des Nervensystems bzw. epidemiologische Untersuchungen wiesen gleichermaßen darauf hin, dass CBD ein effektives und sicheres Antipsychotikum ist. Die Daten belegen darüber hinaus die hohe Toleranz und die Kostenwirksamkeit, die eine attraktive Alternative gegenüber den momentan angewendeten antipsychotischen Therapien darstellt. Die Studie wurde von der Fachzeitschrift Maastricht Student Journal of Psychology & Neuroscience publiziert.

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