Auswahl guter SchülerInnen

Eine Untersuchung auf der Grundlage der Daten von mehr als 6.000 Jugendlichen zeigt, dass Kinder, die im Alter von elf Jahren gute schulische Leistungen zeigen, im Teenageralter doppelt so oft Cannabis rauchen und Alkohol trinken als ihre KlassenkameradInnen mit schlechteren Leistungen. Das University College London erhob Daten an 838 staatlichen und 52 Privatschulen, die zu der Feststellung führten, dass gute SchülerInnen seltener zum Tabak greifen. Nach ihren Erhebungen ist für dieses Ergebnis ausschlaggebend, dass sich Mittelschichteltern der Gesundheitsschädlichkeit des Rauchens bewusster sind und sie dies auch ihren Kindern weitergeben. Die Neigung zum Grasrauchen wird mit Neugier erklärt und dem Interesse an einer Betätigung, die eher in einer höheren Altersklasse verbreitet ist. Die ForscherInnen fanden heraus, dass diese Konsumgewohnheiten auch im Erwachsenenalter gepflegt werden, was der Annahme, es handele sich um vorübergehende Experimente, widerspricht. Der Leiter der Untersuchung, Dr. James Williams, fügte hinzu, dass man im Vergleich zu den Vorjahren eine allgemeine Reduzierung des Marihuanakonsums bei den Teenagern festgestellt habe, ebenso bei der Verbreitung des Alkoholkonsums. Er ging auf die Gefahren des Drogenkonsums im jugendlichen Alter ein, der später lang anhaltende medizinische Probleme verursache und auch den weiteren Bildungsweg und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt beeinflussen könne. Beim Cannabis führe das frühe Ausprobieren oft zu einem häufigeren Konsum. „Das Verständnis der Risikofaktoren beim jugendlichen Drogenkonsum dient als Orientierung für die Entscheidungsfindung im medizinischen Bereich und hilft bei der Ausarbeitung zielgerichteter Maßnahmen für die Hochrisikogruppen“, fasste Williams die Bedeutung der Ergebnisse zusammen. Die Ergebnisse stellen jedoch keine große Neuigkeit dar, da es auf der Welt schon immer junge Leute gab, die offen und begierig waren und dazu neigten, mit veränderten Bewusstseinszuständen zu experimentieren. Sie widersprechen jedoch dem vorherrschenden Bild, dass Drogenkonsum bei Jugendlichen in erster Linie der Flucht vor persönlichen Problemen diene.

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