Aus für das holländische Coffee-Stopp

Obwohl der Sprecher des Justizministeriums zuvor erklärt hatte, dass die Amsterdamer Cafés um die Einführung des Weed Pass nicht herumkämen und die ausländischen Gäste davon ausgeschlossen würden, bestritt der Oberbürgermeister dies: “Schon vor einem Jahr haben wir uns mit dem Justizminister geeinigt, vielleicht kenne ich ihn besser als sein Sprecher”, teilte Oberbürgermeister van der Laan mit.

Gleichzeitig gab er zu, dass sie in einer schwierigen Lage steckten, weil es im Parlament keine Einigkeit über die Regulierung des Marihuanas gäbe. Dies wird jedoch bald die Gegner des Verbots begünstigen, denn bei den vorgezogenen Wahlen im September verloren die Christdemokraten – die Partei, welche die Einführung des Weed Pass forciert hatte, und die Ende Oktober gebildete Große Koalition befürwortet nicht, dass die Touristen vom Guten ausgeschlossen werden. Ein Vorschlag, der Ende Oktober das Licht der Welt erblickte, regt an, dass grenznahe Coffeeshops selbst entscheiden können, ob sie nur registrierte niederländische Bürger bewirten oder jedermann. Man sollte sich keine Illusionen machen – wird der Vorschlag angenommen, dann wird es keinen Coffeeshop-Eigentümer geben, der so blöd wäre, deutsche, belgische oder französische Gäste abzuweisen. Im wahrscheinlichsten Falle wird im nächsten Jahr das alte niederländische System wiederhergestellt und die Touristen werden nicht auf der Straße Ganja von zweifelhafter Qualität und Quantität kaufen müssen, sondern in gepflegter Umgebung ihre Lieblingssorten aus dem Menü wählen.

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