Alternative Regulierungsmodelle

Hast du schon einmal überlegt, wie es wäre, wenn Cannabis nicht von profitorientierten Firmen, sondern von philanthropen Gemeinschaften vertrieben würde, die nicht von maximalen Profiterwartungen motiviert wären? Es wäre natürlich hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit wünschenswert, solche Modelle in Gang zu bringen. Dies ist auch die Meinung führender DrogenforscherInnen. Sie empfehlen eine alternative Cannabisregulierung.

Prof. Chris Wilkins und die MitarbeiterInnen der Massey University sowie des Whäriki Forschungszentrums nahmen sich dafür das in Neuseeland 2003 regulierte Glücksspiel zum Ausgangspunkt: Es stellt jährlich etwa 260 Millionen neuseeländische Dollar (NZD) für Gemeinschaftsorganisationen zur Verfügung und unterstützt damit Sportveranstaltungen, Kunst, Lehre und gemeinschaftliche Dienstleistungen. Auf Marihuana bezogen schlägt Wilkins vor, dass die Cannabisgemeinschaften 20 Prozent ihrer gesamten Einnahmen aus dem Verkauf für die Behandlung von Drogensüchtigen, weitere 20 Prozent für die Unterstützung gesellschaftlicher Gruppen und noch einmal 20 Prozent für Steuerzahlungen an die Regierung abgeben sollen. Die Gelder für die Therapierung von Drogensüchtigen würden an zivile Organisationen in den Regionen verteilt werden, in denen auch der Verkauf abgewickelt wurde, und somit könnten die dort Lebenden bei Bedarf diese Hilfe in Anspruch nehmen. Von dem Modell würden neben der Bevölkerung die örtlichen Organisationen und Therapieeinrichtungen profitieren, aber auch der Staat bekäme bedeutende Summen zur Deckung seiner Ausgaben im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum. Wilkens betrachtet es als Tatsache, dass das legale System erhöhten Konsum und dadurch höhere Risiken verursache. Weiterhin sei bekannt, dass legalisiertes Cannabis den Alkoholkonsum reduziere, und somit auch die Risiken, die durch den Konsum von Alkohol und anderen Drogen entstünden, für die das Modell im Übrigen ein geeignetes Therapiesystem bieten würde. Wilkens will auch dem Schwarzmarkt entgegenwirken – durch einen Minimalpreis von Cannabis, der dem Schwarzmarktpreis entspricht. Für potente Sorten wären jedoch höhere Steuern zu zahlen. Die erfolgreiche Schwächung der organisierten Kriminalität würde das System für alle attraktiv machen.

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