Abhängig vom Tabak, nicht vom Gras

Pre-Rolled-MedzNicht nur um Geld zu sparen, sondern wegen der stärkeren Wirkung mischen viele KonsumentInnen Cannabis mit Tabak. Dies behauptet ein Forscherteam, das herausgefunden hat, dass KifferInnen, die Cannabis mit Tabak mischen, weniger motiviert sind Marihuana aufzugeben als andere, die die Blüten pur rauchen. Um die Gefahr der Abhängigkeit zu verringern, fordern die ForscherInnen vom University College London die CannabiskonsumentInnen auf, den Stoff künftig nicht mehr mit Tabak zu mischen. Chandni Hindocha und ihre MitarbeiterInnen entdeckten bei der Auswertung einer weltweiten Online-Drogenuntersuchung aus dem Jahre 2014, dass diejenigen, die Cannabis pur konsumierten, weniger Probleme hatten, ihre Gewohnheit aufzugeben. In Zahlen bedeutet das: Pur-RaucherInnen suchen mit 61,5 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit Hilfe bei der Entwöhnung von Cannabis und mit 80,6 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit beim Abgewöhnen des Tabakrauchens. Die Ergebnisse zeigen, dass das Risiko einer psychologischen (seelischen) Abhängigkeit bei denjenigen niedriger liegt, die Cannabis und Tabak ausschließlich getrennt konsumieren oder überhaupt keinen Tabak rauchen. Die schlechte Nachricht lautet, dass in Europa noch immer die mit Tabak gedrehten Joints vorherrschen. Der Anteil derer, die solche Joints rauchen, schwankt von Land zu Land zwischen 77 und 90 Prozent. In Australien mischen über die Hälfte der KonsumentInnen Tabak in den Joint, in Neuseeland ein Fünftel, in Mexiko und Brasilien jedoch weniger als 10 Prozent der KonsumentInnen. Dabei gibt es vielfältige Methoden des Cannabiskonsums ohne Tabak. Die Pfeife wird am häufigsten verwendet, aber diese Methode wird auch nur von 12 Prozent der KonsumentInnen bevorzugt. Der Gebrauch von Vaporizern oder der Konsum in Gebäck ist auch nicht selten. ForscherInnen raten, Cannabis nicht mit Tabak zu mischen oder anderen Konsummethoden wie zum Beispiel dem Verdampfen den Vorzug zu geben.

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