50 Jahre unbeschwertes Kiffen

50 Jahre unbeschwertes KiffenImmer noch glauben viele, dass Cannabis die Vorstufe der harten Drogen ist, der erste Schritt bergab, der erste Schritt, die glückliche Zukunft zu verspielen und so weiter. Eine Schriftstellerin Ende sechzig hat dem ein ganzes Buch gewidmet, wie der regelmäßige Cannabiskonsum ihr Leben über fünfzig Jahre verändert hat. Um es gleich zu verraten: Es ist sehr gut! Just Say Yes: A Marijuana Memoir. Der Titel verrät eigentlich alles. Die 68-jährige Catherine Hiller – erfolgreiche Schriftstellerin, glücklich verheiratet, drei erwachsene Söhne – will in ihrem neuen, autobiografischen Roman zeigen, dass entgegen der herrschenden Meinung ein halbes Jahrhundert Marihuanakonsum das Leben eines Menschen nicht zugrunde richtet. „Ich wollte den Leuten zeigen, dass man vom Marihuana nicht vor die Hunde geht“, sagte Hiller über ihre Motivation. „Meine Geschichte ist auch die Geschichte von vielen anderen, die es regelmäßig täglich konsumieren. Na und? Wo ist das Problem dabei? Wohin führt das?“ Nun, im Falle eines Teils der Jugendlichen ins Gefängnis, zu einer Vorstrafe, was Hiller für ungerecht hält. Hauptsächlich deshalb, wenn man bedenke, dass die Banken, die das Geld der Drogenkartelle waschen, mit einer Geldstrafe davonkommen. Die in den 60er Jahren aufgewachsene Catherine Hiller bezog ähnlich wie ihre Zeitgenossen ihr Wissen über die Gefahren des Marihuanas aus Propagandafilmen wie Reefer Madness, doch verdrängten ihre eigenen Erfahrungen bald die herrschenden Ansichten. Hiller gibt zu, dass der tägliche Konsum – den sie nur während Schwangerschaft und Stillzeit unterbrochen hatte – als Sucht bezeichnet werden könne. Aber wie das tägliche Kaffeetrinken sei der Konsum gleichzeitig kontrolliert und sozial verträglich. In der Gegenwart von Kindern beispielsweise konsumiere sie nicht, auch nicht vor Autofahrten und alltäglichen Erledigungen. Hiller ist auch auf die Erfahrungen anderer neugierig: Auf der Webseite www.marijuanamemoir.com, die zu dem Buch entstand, kann man eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit Cannabis zu verschiedenen Themengruppen mitteilen.

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