180-Grad-Wende in Neuseeland

Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass die Zahl der Staaten, in denen medizinisches Cannabis eingeführt wird, monatlich anwächst. Neuseeland wagte nun einen großen Wurf. Kurze Zeit nach der Genehmigung des medizinischen Konsums wurde ein Vorschlag zur vollkommenen Legalisierung eingebracht.

Die Regierung reichte im Dezember 2018 eine Gesetzesvorlage zur Legalisierung von medizinischem Cannabis ein, die im Verlauf eines Jahres PatientInnen den Zugang zu Marihuana ermöglichen würde. Der Fakt, dass todkranke PatientInnen bereits jetzt Cannabis konsumieren dürfen, ohne verfolgt zu werden, zeigt, wie wichtig dem Gesetzgeber diese Maßnahme war. Der Gesundheitsminister begrüßte das Gesetz und nannte es fortschrittlich. Er hob hervor, dass PatientInnen in palliativer Behandlung bereits Cannabis konsumieren dürfen. Und das ist noch nicht alles: Zeitgleich zu den Parlamentswahlen wird eine Volksabstimmung über den rekreativen Gebrauch und die allgemeine Legalisierung abgehalten werden. Die Initiative dafür ging von den Grünen aus, denen von der regierenden Arbeiterpartei die Abhaltung einer Volksabstimmung zugesagt worden war. Wie üblich unterstützt die konservative Nationalpartei die Legalisierung nicht. Ihre Ansichten begründet sie mit den üblichen Argumenten: Die Zulassung sei ein schlechtes Signal an die Jugendlichen und ziehe nicht in Betracht, dass der Cannabiskonsum die Gehirnfunktionen schädige. Diese „Argumente“ werden wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Liberalisierung aufzuhalten.

You can share this: