10+1 supergesunde Heilpflanzen
Reduzierung von Stress und Angstgefühlen
Es gibt viele adaptogene Heilmittel, die die Funktion des Immunsystems und der Verdauungsorgane unterstützen. Die Menschheit verfügt über jahrtausendealte Erfahrungen ihrer positiven physiologischen Wirkungen.
Zehn Heilpflanzen und -früchte wollen wir würdigen, die allen helfen können, die unter Verdauungsproblemen, Stress oder Angstgefühlen leiden – jedenfalls nach Ansicht der traditionellen indischen und chinesischen Heilkunst.
Das heilige Basilikum oder Tulsi (Ocimum sanctum)
Die „Königin der Heilpflanzen“ Tulsi – oder heiliges Basilikum – ist für ihre stresslösenden Fähigkeiten bekannt und hilft auch bei Schlaflosigkeit und Müdigkeit. In Situationen, die mit Stress oder Angstbeklemmungen verbunden sind, revitalisiert sie ausgezeichnet das „ermüdete“ Nervensystem. Außerdem kann sie ein Balsam gegen Überlastungssymptome des Körpers, chronische Kopfschmerzen, Migräne, Muskelverspannungen, leichte Anzeichen von Depression, Schlaflosigkeit und Erschöpfung sein.
Forschungen ergaben, dass Tulsi vor Stress schützt bzw. die Auswirkungen von Stress verringert, die Lernfähigkeit steigert, die Nutzung des Sauerstoffs im Körper verbessert, vor Strahlenschäden schützt, Alterungsfaktoren verringert, die Funktion des Herzens, der Lunge und der Leber unterstützt; weiterhin sind antibiotische, viren- und pilzhemmende Wirkungen bekannt.
Tragant (Astragalus siculus)
Tragant ist eine der wichtigsten Heilpflanzen der chinesischen Medizin. Dort ist sie für ihre allgemeine Stärkung des Immunsystems bekannt, sie hilft bei der Behandlung von Grippe und Erkältungskrankheiten. Die Heilpflanze, die als Grundzutat für die chinesische Hühnersuppe populär ist, verfügt über fantastische virenhemmende Eigenschaften. Eine hausgemachte Fleischbrühe ist das traditionelle Mittel gegen Erkältung. Und es wirkt tatsächlich!
Brennnessel (Urtica dioica)
Ein ausgezeichnetes Stärkungsmittel, das in erster Linie bei Erschöpfung, Ermüdung und Stress empfohlen wird. Dies verdankt die Brennnessel ihrem hohen Gehalt an Eisen, Kalzium, Magnesium sowie Vitamin A und C.
In früheren Zeiten schlug man die Rheumakranken mit frischen Trieben der Pflanze. Seit Jahrtausenden trinkt man aus ihr gebrühten Tee gegen Gelenkschmerzen. Sie ist Bestandteil kräftigender, harntreibender, die Milchbildung anregender Teemischungen. Die Heilpflanze ist auch in der Küche nützlich: Ihre Blätter kann man als Gemüse, ihre zarten Triebe in Frühlingssuppen und Salaten konsumieren, manche benutzen sie auch zum Würzen von Bier. Ihre Wurzeln und Triebe haben harntreibende und entzündungshemmende Wirkung. Ihre Blätter werden oft bei Galle- und Leberbeschwerden verwendet. Wählend der Kriege im Mittelalter ersetzte man mit ihr den Hanf und fertigte Seile und Gewebe.
Tigergras oder Gotu Kola (Centella asiatica)
Den Namen Tigergras erhielt die Pflanze, weil man die im Kampf mit bengalischen Tigern erlittenen Wunden heilte, indem man sich am Standort der Pflanze in ihr wälzte. Nicht zufällig entdeckte Ayurveda schon vor 2000 Jahren die hautheilende Wirkung. Tigergras beruhigt und entspannt den Organismus. Es wirkt hauptsächlich auf das Nervensystem, kann aber auch als allgemeines Stärkungsmittel verwendet werden.
Seit mehreren Tausend Jahren benutzt man es auch zur Steigerung der mentalen Fähigkeiten, in erster Linie zur Verbesserung des Erinnerungsvermögens, zur Steigerung der Konzentration und der Blutzirkulation im Hirn.
Rosenwurz (Rhodiola rosea)
Rosenwurz wird in China und Russland als Heilpflanze verwendet, weil sie die körperliche Leistungsfähigkeit erhöht und eine positive Wirkung auf die Gebärhäufigkeit hat. Nach Ansicht der U.S. Food and Drug Administration gibt es keine Beweise für ihre positive Wirkung auf das Funktionieren des Organismus. Sie hat jedoch einen Namen, der an Hexenmärchen erinnert.
Borstige Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)
Die Taigawurzel oder sibirischer Ginseng erhöht die Konzentrationsfähigkeit und wird daher in erster Linie Menschen empfohlen, die belastende, lange Arbeitstage schwer ertragen. Sie regt das Zentralnervensystem an sowie die Nebenhirnrinde und die Produktion von Samenflüssigkeit. Sie hilft bei der Adaption des Organismus an physische und psychische Stresssituationen und an Kälte und Strahlung. Sie wirkt immunsystemstärkend, ganz besonders auf die Lymphzellen, und bei einem niedrigen Blutzuckerspiegel wirkt sie positiv.
Kurkuma (Curcuma longa)
Kurkuma haben wir bereits einen ganzen Artikel gewidmet (Medijuana 2017/3 Nr. 32). Seine Bedeutung zeigt sich darin, dass es in Indien auch „heiliges Pulver“ genannt wird. Sein Wirkstoff, Kurkumin, welcher der Gewürz- und Heilpflanze ihre gelbliche Farbe gibt, wurde schon oft untersucht. Die Wirkung der in Indien als Wundermittel geltenden Heilpflanze gegen Alzheimer, Gelenkentzündungen und Krebs ist trotz zahlreicher Untersuchungen nicht eindeutig attestiert.
Schlafbeere / Ashwagandha (Withania somnifera)
Ashwagandha oder indischer Ginseng ist durch seine Rolle in der traditionellen indischen Heilkunst bekannt. Sie ist ein natürliches Adaptogen und daher in der Lage, entspannend zu wirken und Stress zu minimieren. Chronischer Stress kann den Zellen im Organismus entsetzliche Schäden zufügen. Die adaptogene Wirkung aber schützt das Nervensystem, konzentriert sich auf die Widerstandsfähigkeit gegen Angstbeklemmungen und Stress und reduziert deren degenerative Wirkung. Eine Studie aus jüngster Vergangenheit zeigt außerordentliche Wirkungen bei der Stärkung des Immunsystems auf. Einige Laborstudien weisen auch auf die Fähigkeit der Heilpflanze hin, das Wachstum verschiedener Tumortypen einzuschränken.
Ingwer (Zingiber officinale)
Auch mit dem Ingwer haben wir uns früher schon einmal ausführlich beschäftigt (Medijuana 2017/3 Nr. 32). Die entgiftende Wirkung des Ingwers können wir bei Erkältungen und Grippe nutzen, außerdem bei Verdauungsproblemen, Appetitlosigkeit, verdorbenem und schmerzendem Magen. Er beruhigt nicht nur den Magen, sondern senkt auch den Blutdruck. In der traditionellen indischen Ayurvedamedizin stärkt Ingwer nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Er steigert die Intelligenz und macht resoluter.
Er stärkt die Erinnerungsfähigkeit und schärft unsere Gefühle. Regelmäßiger Konsum von Ingwer verringert das Risiko von Arterienverengungen sowie die Neigung zu Hirnblutungen und Thrombosen. Es ist kein Zufall, dass er in der klassischen chinesischen Medizin zur Behandlung von Migräne empfohlen wird.
Amla(Phyllanthus emblica)
Amla oder indische Stachelbeere wirkt nach Ansicht der Weisen der traditionellen Medizin bei Problemen des Kreislaufs und der Verdauung. Sie war bereits Gegenstand zahlreicher Untersuchungen, von denen viele tatsächlich gewisse physiologische Vorteile beschreiben, beispielsweise eine positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel. Mit dieser vielseitigen Pflanze werden wir uns bald in einem gesonderten Artikel befassen.
Hanf (Cannabis)
Last but not least. Zur Reduzierung von Stress und Angstgefühlen ist Cannabis hervorragend geeignet. Besonders der Inhaltsstoff der Pflanze CBD, das Cannabidiol, entfaltet in erster Linie auf diesem Gebiet seine wohltuende Wirkung. Empfohlen werden Präparate, hergestellt aus Blüten von speziell für medizinische Zwecke gezüchteten, CBD-reichen Sorten. Diese Sorten enthalten keine oder nur geringe Mengen von psychoaktiven Bestandteilen und ermöglichen so die angenehme Entspannung von Körper und Seele an stressreichen Tagen.